Circle of Music and Art

Lady Gaga

Marilyn Monroe

Plötzlich war sie da! Im Jahr 2008 gab das Radio auf einmal ungewöhnliche Töne von sich: „Po-Po-Po-Po-Pokerface“ hörte man jetzt an jeder Ecke und aus jedem Auto. Es war die zweite Singleauskopplung nach „Just Dance“ aus dem Debütalbum „The Fame“ einer bis dato noch unbekannten, 22 - jährigen, Italoamerikanerin, die sich als „Lady Gaga“ vorstellte.
Am 28. März 1986 wurde in New York City einem Internetunternehmer und einer Assistentin in einer Telekommunikationsfirma ein Mädchen geboren. Vater Joseph und Mutter Cynthia nannten ihre Tochter Stefani Joanne Angelina Germanotta und schickten sie auf eine katholische Mädchenschule. Als Kind begann sie, Klavier zu spielen, als Jugendliche komponierte sie eigene Lieder. Mit 17 Jahren begann sie ein Musikstudium an der „Tisch School oft he Arts“ der New York University und bildete sich mit dem Schreiben von Essays und analytischen Arbeiten über Kunst, Religion, Politik und Soziales eigenständig in ihrem Songwriting weiter.
Mit 18 zog sie zu Hause aus und verdiente sich ihr Geld als Go-Go-Girl, da ihre Eltern sie nicht finanziell unterstützten. Im vierten Semester ihres Studiums verließ sie die Hochschule, um sich ganz auf ihre Karriere zu konzentrieren. Mit zarten 19 Jahren ergatterte sie bereits ihren ersten Plattenvertrag, der allerdings nach nur drei Monaten wieder aufgelöst wurde… Def Jam Recordings wird sich wohl bis heute schwarz ärgern…

2007 tat sich Stefani, die sich nun bereits Lady Gaga nannte, mit der Künstlerin Lady Starlight zusammen, die ihre Bühnenoutfits kreierte und mit ihr zusammen als Duo auftrat. Unter dem Namen „Lady Gaga and the Starlight Revue“ spielten sie im August 2007 bei dem amerikanischen dreitägigen „Lollapalooza“ Musikfestival im Grant Park von Chicago.
2008 zog Lady Gaga nach Los Angeles, um dort ihr erstes Album fertigzustellen. Ihr Debütalbum „The Fame“ wurde schon im August veröffentlicht und wurde mit sagenhaften 15 Millionen verkauften Tonträgern ein weltweiter Erfolg. Die Singles „Poker Face“ und „Paparazzi“ sowie das komplette Album räumten einen Preis nach dem anderen ab.
2009 ging Lady Gaga auf ihre erste eigene Tournee: „The Fame Ball Tour“. Sie schrieb weiter fleißig Songs und veröffentlichte im November das Minialbum „The Fame Monster“ mit acht neuen Liedern. Die Single „Bad Romance“ wurde über 4 Millionen mal herunter geladen und erreichte in 18 Ländern Platz 1. Ebenso beliebt waren die Singles „ Just Dance“ und „Poker Face“, was Lady Gaga zur ersten Sängerin machte, die drei Singles in den USA über 4 Millionen mal digital verkaufen konnte.
Bald darauf folgte die nächste Tour. Die „Monster Ball Tour“ dauerte von Ende 2009 bis Anfang 2011 und umfasste rund 200 Konzerte! Das nächste Album hieß „Born This Way“ und wieder wurden Lady Gaga die Preise, Ehrungen und Auszeichnungen nur so hinterher geworfen. Ein Song aus diesem Album war „Hair“, das sie unter anderem in der Radioshow von Howard Stern vortrug. Nur sie, ihre Stimme und ihre begnadeten Finger auf den Tasten des Flügels verschafften Howard Stern und allen Zuhörern eine Meter hohe Gänsehaut. Wenn sie einfach nur am Klavier sitzt und singt, ist sie fast noch besser, als wenn sie in ihren ausgeflippten Outfits über die Bühne tobt. Nachdem sie den Song beendet hatte, besann sich Moderator Howard Stern gerade noch rechtzeitig, dass man im Radio ja was erzählen muss. „Beautyfull! Gaga, you are terrific!“ beeilte er sich zu sagen und das trifft es genau. Mehr bleibt einem auch kaum zu sagen…

2011 war das Jahr, in dem Lady Gaga einen Rekord aufstellte: sie schaffte es mit vier Singles gleichzeitig in den Top 20 vertreten zu sein. Als Solokünstlerin hatte das vor ihr nur Ruby Murray geschafft im Jahre 1955. Nach vielen weiteren Preisen für viele weitere Werke als Sängerin konnte man sie von Oktober 2015 bis Januar 2016 auch als Schauspielerin bewundern. In der Serie „American Horror Story“ spielte sie eine der Hauptrollen als „Elizabeth Johnson“ und war in allen 12 Episoden der 5. Staffel zu sehen. Und auch hier wurde sie für ihre Darstellung mit einem Golden Globe ausgezeichnet.

Das nächste große Ereignis, dem besonders die Amerikaner jedes Jahr gespannt entgegen fiebern, war der Super Bowl 50 im Februar 2016. Dort durfte Lady Gaga die amerikanische Nationalhymne singen. Noch im selben Monat sah man sie wieder bei den 58. Grammy Awards, wo sie mit einem Tribut für den kurz zuvor verstorbenen David Bowie auftrat.
Beim Super Bowl 2017 war sie wieder dabei. Diesmal gestaltete sie die Halbzeitshow vor 150 Millionen begeisterten Zuschauern.
Im Oktober 2018 erschien ein Remake von „A Star Is Born“ von und mit Bradley Cooper. Hier durfte sie die Hauptrolle übernehmen und schrieb auch Songs für den Soundtrack. Schon im September wurde die erste Single veröffentlicht. Der Song „Shallow“, den sie im Film zusammen mit Bradley Cooper sang, schallt heute aus jedem Radio. Er wurde 2019 für mehrere Grammys nominiert und erhielt sogar den Oscar für den besten Filmsong. Auch im Film selbst überzeugt sie nicht nur als stimmgewaltige Sängerin, sondern ebenso als glaubwürdige Schauspielerin. Die Geschichte des Films selbst wurde zwar seit 1937 schon zum vierten Mal verfilmt, aber allein die Bühnenszene mit Lady Gaga und Bradley Cooper, in der sie den Song „Shallow“ zum ersten Mal performen, ist es wert, den Film immer und immer wieder anzusehen.
Wer immer noch nicht genug hat und Lady Gaga gerne mal wieder live erleben möchte, kann in der nächsten Zeit nach Las Vegas fahren. Dort kann man sie gleich in zwei Shows bejubeln: bei „Enigma“ führt sie Pophits auf und bei „Jazz & Piano“ spielt sie Akustikversionen ihrer Stücke sowie Jazz-Titel. Für beide Shows wurden bisher Termine bis Mai 2020 veröffentlicht.

Text: Nadja von der Hocht

Foto: Nicole Alexander [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons