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Franz Marc

Franz Marc

Franz Marc war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker und gilt bis heute als einer der bedeutendsten Maler des Expressionismus in Deutschland. Er war Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft „Der Blaue Reiter“ und verfasste dafür kunsttheoretische Schriften.
Franz Moritz Wilhelm Marc kam am 08. Februar 1880 als zweiter und letzter Sohn der Familie Marc in München zur Welt. Er und sein älterer Bruder besuchten später das Luitpold-Gymnasium in München, wo sie zeitweise Mitschüler von Albert Einstein waren. Während sein älterer Bruder sich für ein Theologiestudium entschied, schrieb sich Franz nach dem Abitur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München für ein Philologiestudium ein. Allerdings musster er noch vor Beginn seiner Studiums zu seinem einjährigen Militärdienst antreten, wo er reiten lernte. In dieser Zeit entschied er sich, doch lieber den Beruf seines Vaters zu ergreifen, der ein Landschafts- und Genremaler war.
Im Mai 1901 immatrikulierte er sich an der Müncher Kunstakademie und wurde in Anatomie und Malerei in der Tradition der Münchner Malerschule des 19. Jahrhunderts unterrichtet.
Mit einem Studienfreund machte er im Mai 1903 eine Reise durch Frankreich. Er bereiste die Bretagne und die Normandie und besuchte in Paris Museen, sah sich antike Gemälde an und fertigte Kopien einiger der Gemälde im Louvre an. Er studierte die Sehenswürdigkeiten, zeichnete in den Straßen und kaufte im Kunsthandel japanische Holzschnitte, deren Technik und Komposition ihn sehr beeindruckten. Bald darauf kehrte er nach München an seine Schule zurück, um sie schon im September desselben Jahres, enttäuscht vom akademischen Unterricht, wieder zu verlassen.
1906 unternahm er eine Studienreisen zu seinem Bruder nach Griechenland, der inzwischen Byzantinist geworden war und besuchte Saloniki und den Berg Athos. Ein Jahr später fuhr er wieder nach Paris, wo er sich von den Werken von Vincent van Gogh und Paul Gauguin beeindrucken ließ und verfasste begeisterte Berichte über die Pariser Kunst- und Ausstellungsszene.
Im Februar 1910 hatte Franz Marc seine erste Einzelausstellung in der Kunsthandlung Brakl, die insgesamt 31 Werke umfasste. Nachdem er kurz Mitglied in der „Neuen Künstlervereinigung München“ war, trat er dort nach Streitigkeiten bald wieder aus, um mit anderen Künstlerkollegen die Redaktionsgemeinschaft des „Blauen Reiters“ zu gründen. Am 18. Dezember 1911 wurde in der Galerie Thannhauser die erste Ausstellung der Redaktion „Der Blaue Reiter“ eröffnet. Vierzehn Künstler waren auf dieser ersten Ausstellung vertreten: Außer Franz Marc auch Wassily Kandinsky, die Gebrüder Burljuk, Heinrich Campendonk, Robert Delaunay, Jean-Bloé Niestlé, Elisabeth Epstein, August Macke, Gabriele Münter, Henri Rousseau und Arnold Schönberg.
Franz Marc verwendete für seine Werke Techniken wie Ölfarben, Gouachen, Bleistift und Aquarell ebenso wie Holzschnitte. Als Sinnbild von Ursprünglichkeit und Reinheit bevorzugte er Tiere als Motiv, da sie in seinen Augen die Idee der Schöpfung am ehesten verkörpern und im Einklang mit der Natur leben.
Franz Marc wurde auf dem Höhepunkt seines Schaffens zum Kriegsdienst im ersten Weltkrieg eingezogen. Er fiel am 04. März 1916 an der französischen Front, als er auf einem Erkundungsritt war. Er wurde in der Nähe von Verdun von einem Granatsplitter getroffen. Er wurde nur 36 Jahre alt. Sein Nachruf in „Der Sturm“ lautete:
„Nun ist ein Künstler gefallen, der nicht fallen kann. Sein Reich ist nicht von dieser Welt. Aber die Erde war ihm heimisch. Die Erde, die Lebendiges ­erzeugt und Lebendiges trägt. Ihm schien die Erde, ihm redeten die Tiere, die Wälder und die Felsen.“ von Herwarth Walden für „Der Sturm“ (Zeitschrift des Expressionismus)

Text: Nadja von der Hocht

Foto: Urheber Unbekannt [Public domain] https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b7/FranzMarc.jpg